Detonator 40.41 getestet -
Ist der Treiber wirklich um bis zu 25 % schneller?

Autor: Daniel Waadt

Erstellt am: 29.08.2002
Nachtrag am: 30.08.2002

Vorwort:Detonator XP im Test

Mit dem Detonator 40.41 hat Nvidia mehr als nur ein gewöhnliches Treiber-Update veröffentlicht. Bislang ist der Detonator 40.41 nur für Windows 2000 und Windows XP verfügbar. Nvidia verspricht mit dem neuen Detonator ein Performancezuwachs von bis zu 25 Prozent. Ob diese Behauptung der Realität entspricht, haben wir mit zahlreichen Benchmarks und zwei Ti-Grafikkarten (GF4 Ti 4200/4600) getestet. Auch bei den Treibermenüs ist nichts mehr beim alten geblieben. Neben einem neuen Design sind auch viele neue Funktionen hinzugekommen. Außerdem liegt das Programm nView in der Version 2.0 vor. Ein Download des Treibers ist bei Nvidia und bei uns möglich.

 

Detonator 40.41

- Ist die Installation anders?

Nein, bei der Installation hat sich nichts geändert. Der Treiber kommt mit einer Setup-Routine aus, kann aber wahlweise auch über den Gerätemanager unter Angabe der "nv4_disp.inf" installiert werden. In diesem Fall muss jedoch zuvor die Datei 40.41_winxp.exe entpackt werden (mit WinZip etc.).

 

- Warum funktioniert die Nvidia-Registrierkarte unter den erweiterten Anzeige-Einstellungen nicht?

Falls die Nvidia-Registrierkarte unter den erweiterten Anzeige-Einstellungen nicht mehr aufgerufen werden kann, haben wir folgenden Lösungsvorschlag: Der alte Detonator-Treiber muss ordnungsgemäß über die "Systemsteuerung", "Software" deinstalliert werden. Falls ihr den Detonator 40.41 bereits über den alten Treiber installiert habt, könnt ihr auch alternativ die beiden Dateien "nvrsde.dll" und "nvcpde.hlp" aus dem Verzeichnis "C:\Windows\system32\" löschen. Nun sollte das Problem behoben sein. [Screenshot]

 

- Gibt es Änderungen beim TV-Out?

Nvidia hat die Registrierkarte für den TV-Ausgang optimiert und einen Schalter für die Bildschirmgröße hinzugefügt. Schwarze Ränder können damit in vielen Fällen vermieden werden. [Screenshot]

 

- Warum funktioniert der TV-Ausgang nicht?

Seit der Veröffentlichung der 40er-Detonator-Reihe klagen viele User darüber, dass sie mit diesem Treiber den TV-Ausgang nicht mehr aktivieren können. Wir haben uns deswegen näher mit dem Thema beschäftigt und die Ursache gefunden. Aber auch gleich drei Lösungsvorschläge sollen dabei helfen, dass dieses Problem das Heimkino-Vergnügen nicht mehr stört. Diesen Artikel findet ihr unter diesem Link.

 

- Was bewirkt der nView Desktop-Manager 2.0?

Unter der "Systemsteuerung" kann der nView Desktop-Manager angewählt werden. Auch hier wurden allen Menüs überarbeitet und zahlreiche Einstellungen hinzugefügt. Der Desktop-Manager dient grundsätzlich zum Verwalten von mehreren Desktops (auch mit nur einem Monitor!). [Screenshot]

 

- Welche Einstellungen/Registrierkarten sind neu?

Mit NVRotate kann das Monitorbild um 90 bis 270 Grad gedreht werden. Der Sinn dieser Option ist fraglich. Neu ist neben der Registrierkarte Desktop Utilities auch Overlay Controls. Bei Direct3D ist es nun ohne zusätzliche Tools (wie z.B. den RivaTuner) endlich möglich den anisotropen Filter zu aktivieren. Bisher konnte diese Einstellung nur für OpenGL vorgenommen werden.

 

- Welches Tool beseitigt den 60-Hertz-Bug?

Da sich die Struktur des Treibers (nv4_disp.inf) teilweise geändert hat, funktionieren viele Tools nicht mehr, die das 60-Hertz-Problem lösen. Das Refreshratefix MK2 funktioniert ab Version 2.00 E einwandfrei. Auch mit dem Tool Refreshforce gibt es keine Probleme.

Eine absolute Premiere stellt eine Registrierkarte unter "Direct3D Settings", "More Direct3D...", "Refresh Rate Overrides" dar. Erstmals ist es unter Windows 2000/XP direkt im Treiber und ohne zusätzliche Tools möglich, den 60-Hertz-Bug zu beseitigen. Hier kann der Benutzer für jede Auflösung die gewünschte Hertz-Zahl einstellen. Diese Variante hat jedoch zwei Nachteile. So fehlt die Einstellung für die Auflösung 800x600 und die Einstellungen gelten nur für Direct3D-Anwendungen. Wer also OpenGL-Spiele mit mehr als 60 Hertz spielen möchte, kommt momentan um das Tool Refreshforce nicht herum. Diese Registrierkarte muss jedoch zuvor freigeschaltet werden. Die dafür notwendige Datei ist in unserer Download-Sektion zu finden. [Screenshot]

 

- Kann ich mit dem neuen Treiber meine Grafikkarte übertakten?

Die dafür notwendige Registrierkarte muss zuerst freigeschaltet werden. Dafür benötigt ihr Coolbits aus unserer Download-Sektion.  [Screenshot]

 

- Wurde die Bildqualität verbessert?

Das Gegenteil trifft hier leider zu. Bei manchen Spielen (Q3, Jedi Outcast) wirkt das Bild mit dem neuen Detonator 40.41 etwas dunkler und ein leichter Nebeleffekt taucht auf.

Die Kollegen von 3DCenter haben einen kleinen "Fehler" im Treiber entdeckt, der bei falscher Einstellung zu einer schlechteren Bildqualität führt. So erlaubt der Detonator 40.41 den anisotropen Filter zu aktivieren. Die Standard-Einstellung lautet dabei "0".

 

"...Jedoch bedeutet in diesem Fall das Setting "0" nicht den normalen bilinearen/trilinearen Filter (wird durch die jeweilige Anwendung ausgewählt) als Vorstufe zum eigentlichen anisotropen Filter (die Settings 2, 4 und 8), sondern den Point Sampling Filter. Und damit wird dieses Setting dann auch für alle Nutzer dieses Treibers interessant - auch jene, welchen den anisotropen Filter gar nicht einsetzen..."


Der direkte Vergleich mit einem älteren Detonator ist also bei den Standard-Einstellungen nicht korrekt, was auch erklären dürfte, warum manche User einen so großen Performanceschub bei 3DMark 2001 erzielen konnten.

Unsere Benchmark-Egebnisse sind von diesem "Bug" glücklicherweise nicht betroffen. Bei allen Tests war der Aniso-Regler auf "1". Dass unsere Tests demzufolge korrekt sind, liegt eher an einem Zufall, da ich vor allen Benchmarks routinemäßig mit dem RivaTuner bei Direct3D "force level 1 (off, use bilinear)" angewählt habe.

 

 

Test-Rechner:

- Grafikkarten:  Gainward Geforce4 Ti 4600 (128 MB DDR-RAM)
   Leadtek Geforce4 Ti 4200 (64 MB DDR-RAM)
   
- Prozessor:  Athlon C 1200 MHz (9.0x133)
- Mainboard:  Asus A7V133
- Arbeitsspeicher:      512 MB RAM (Infineon)
   
- Bios:      AGP-Mode 2x; AGP Size 128 MB
   
- Betriebssystem:  Windows XP Professional
- Via 4in1 Treiber:  v4.42(a) P2
- Einstellungen:  VSync aus, Antialiasing aus, Aniso D3D Level 1
   

 

 

Getestet wurden die Treiber mit einer Geforce4 Ti 4600 und einer Ti 4200 (Antialiasing).

 


Benchmarks mit Geforce4 Ti 4600

Beim 3DMark 2001 SE kann der neue Detonator 40.41 ganz klar punkten. Der Performancezuwachs beträgt rund 3,5 Prozent.

 

 

Überraschender Sieger ist bei WarCraft III nicht wie zunächst erwartet der Detonator 40.41. Der letzte offizielle Detonator 30.82 kann sich an die Spitze setzen.

 

 

Bei Jedi Outcast gibt es keinen eindeutigen Sieger. Nur der Detonator 30.30 wirkt etwas abgeschlagen.

 

 

Bei Serious Sam 2 mit der OpenGL-Engine liegen alle Treiber auf dem gleichen Niveau.

 

 

Q3 verhilft dem Detonator 40.41 wieder an die Spitze. Der Detonator 30.30 verliert erneut den Anschluss.

 

 

Comanche4 war für eine kleine Überraschung gut. Der Detonator 40.41 belegte hier nur den letzten Platz.

 


Benchmarks mit Geforce4 Ti 4200

Antialiasing:

Für diese Tests verwendeten wir eine Geforce4 Ti 4200. Bei Q3 wurde der Abstand mit der Ti 4200 (0x AA) zwischen den beiden Treibern etwas größer. Q3 profitiert von dem neuen Treiber, während es bei WarCraft III kaum Unterschiede gibt.

 

 

Fazit:

Es wäre zu schön gewesen, wenn der neue Treiber wirklich um bis zu 25 Prozent schneller gewesen wäre. Im Durchschnitt sieht es leider anders aus. Nur bei dem 3DMark 2001 SE konnte sich der Treiber deutlich absetzen. Es entsteht der Eindruck, als hätte Nvidia den Treiber gezielt für den 3DMark optimiert. In der Praxis nützt das leider sehr wenig, denn worauf es letztendlich ankommt ist die Performance bei PC-Spielen. Eine Installation lohnt sich vielmehr wegen den neu hinzugekommen Registrierkarten, die noch mehr Einstellungsmöglichkeiten erlauben. Wer großen Wert auf eine gute Bildqualität legt, bleibt lieber bei dem Detonator 30.82, da mit der neuen Version bei manchen Spielen ein Nebeleffekt auftaucht und die Bildqualität darunter leidet.

 

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